Die Jakobuskapelle zu Spitze wird erstmals zum Ende des 17. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. In einer Obligation vom 20. Januar 1663 "tun die Eheleute Bernhard auffem Broich zu Dorf, Kirspels Dürscheid und Mery seine Hausfrau, kundt und manifest zu wissen, dass sie den Eheleuten Siergarten Breidohr und Grietgen zu Dorf 50 TL. Köln zu 52 Alb schuldig sind..."
Wie wir aus einer weiteren Urkunde entnehmen, waren diese für die Spitzer Kapelle bestimmt. Es ist anzunehmen, dass bis zu diesem Zeitpunkt eine Fachwerkkapelle dort gestanden hat, die um 1500 oder davor errichtet wurde. Diese Annahme geht aus Recherchen von Leonhard Brenner im Bergischen Geschichtsverein, Heft Nr. 3 von 1996 "Heimat zwischen Sülz und Dhünn" hervor.
Eindeutig besaß die Kapelle in Spitze 1663 schon Geld, das sie verleihen konnte. Auch der Umstand, dass die Kapelle dem hl. Jakobus dem Älteren geweiht ist, geht auf ihr hohes Alter zurück. Die große Zeit der Pilgerzüge nach Santiago de Compostela war das Mittelalter. Mit Beginn der Reformationszeit gingen zumindest von Deutschland aus die Pilgerreisen stark zurück. Allein daher ist kaum denkbar, dass eine Jakobuskapelle in dieser Zeit neu gebaut worden wäre. Die im 17. Jahrhundert errichteten Kapellen waren meist dem hl. Rochus aus Dankbarkeit gegen abgewandte Seuchengefahr geweiht.